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Warum Milliardeninvestitionen häufig scheitern
<p>Nur 11 Prozent aller Investitionsprojekte verlaufen nach Plan / Arthur D. Little veröffentlicht eingehende Untersuchung der Ursachen / sechs Bereiche entscheiden über das Gelingen kapitalintensiver Projekte</p>
Ob Investitionen in Windparks, Netzanschlussstationen, Kohle- oder Kernkraftwerke oder wie im Falle des Berliner Flughafens: Fast täglich hört man von Zeit- oder Budgetüberschreitungen bei größeren Investitionsprojekten. Die Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little hat nun die Ursachen dafür bei verschiedenen gescheiterten Infrastrukturprojekten analysiert.
Jedes Jahr prangert das Buch „Die öffentliche Verschwendung“ des Bundes der Steuerzahler mit öffentlichen Geldern finanzierte Verschwendung an. Weniger im Fokus der Öffentlichkeit hingegen ist die weitaus größere Zahl privatfinanzierter und ebenfalls gescheiterter Investitionsprojekte. Doch wie kann es eigentlich zu Budgetüberschreitungen von mehreren Milliarden Euro kommen und woran liegt es, wenn sich der Bau von Flugzeugen, Offshore-Anbindungsstationen oder Kernkraftwerken um Jahre verzögert?
Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass lediglich 11 Prozent der branchenübergreifend untersuchten Investitionsprojekte mit 90-100 Prozent annähernd den geplanten Return on Investment liefern, weil sie innerhalb des vorgesehenen Zeit- und Kostenplan bleiben. „Die wesentlichen Gründe für das regelmäßige Scheitern von Investitions- oder Infrastrukturprojekten lässt sich auf sechs Bereiche reduzieren, die permanent neue Herausforderungen produzieren“, sagt Bernd Schreiber, Partner bei Arthur D. Little.
Neue und komplexe Technologien: Per se haben die Beteiligten mit den neuen Technologien wenig oder kaum Erfahrung, was häufig zu Fehleinschätzungen und schließlich zu Verzögerungen führt. Innovative Werkstoffe und Verfahren erhöhen die Komplexität und damit die Risiken zusätzlich.
Wechselnde Rahmenbedingungen: Die vom Gesetzgeber oder anderen Behörden bestimmten Rahmenbedingungen werden heute immer öfter kurzfristig angepasst. Für Investitionsprojekte, die über Jahre entwickelt werden, ergibt sich daraus die Notwendigkeit zu schnellem und flexiblem Handeln.
Langwierige Genehmigungsverfahren: Könnten Umwelt oder Sicherheit von Anwohnern durch die Projekte beeinflusst werden, sind Klagen vor Gericht die Regel. Entsprechend kann deshalb das Projekt für Jahre auf Eis liegen.
Öffentlichkeit und Politik: „Nur wer von Anfang an aktiv, nachvollziehbar und glaubwürdig kommuniziert, hat eine Chance, dass das Investitionsprojekt – auch wenn es noch so viele Arbeitsplätze schafft – von der Öffentlichkeit akzeptiert werden kann“, berichtet Bernd Schreiber aus seiner Erfahrung.
Komplexe Stakeholder-Landschaft: An großen Infrastrukturprojekten sind oft hunderte Unternehmen mit meist tausenden spezialisierten Mitarbeitern beteiligt. Vor allem Joint-Ventures auf Betreiber und Lieferantenseite erhöhen dann die Komplexität der Projektsteuerung. Entscheidend: Für den Projekterfolg müssen die häufig ganz unterschiedlichen Interessen von internen Strategen, Lieferanten, Investoren, Bürgerinitiativen usw. berücksichtigt und gesteuert werden.
Personalverfügbarkeit: Investitionsprojekte sind für alle Beteiligten hinsichtlich ihrer kapazitativen und inhaltlichen Anforderungen einzigartig. Erfahrungen in dieser Hinsicht liegen Jahre zurück oder sind nicht vorhanden. Als entscheidend für den Erfolg haben sich deshalb die Systematik, sowie qualifizierte interne und externe Mitarbeiter herausgestellt“, sagt Bernd Schreiber.
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Warum Milliardeninvestitionen häufig scheitern
<p>Nur 11 Prozent aller Investitionsprojekte verlaufen nach Plan / Arthur D. Little veröffentlicht eingehende Untersuchung der Ursachen / sechs Bereiche entscheiden über das Gelingen kapitalintensiver Projekte</p>
Ob Investitionen in Windparks, Netzanschlussstationen, Kohle- oder Kernkraftwerke oder wie im Falle des Berliner Flughafens: Fast täglich hört man von Zeit- oder Budgetüberschreitungen bei größeren Investitionsprojekten. Die Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little hat nun die Ursachen dafür bei verschiedenen gescheiterten Infrastrukturprojekten analysiert.
Jedes Jahr prangert das Buch „Die öffentliche Verschwendung“ des Bundes der Steuerzahler mit öffentlichen Geldern finanzierte Verschwendung an. Weniger im Fokus der Öffentlichkeit hingegen ist die weitaus größere Zahl privatfinanzierter und ebenfalls gescheiterter Investitionsprojekte. Doch wie kann es eigentlich zu Budgetüberschreitungen von mehreren Milliarden Euro kommen und woran liegt es, wenn sich der Bau von Flugzeugen, Offshore-Anbindungsstationen oder Kernkraftwerken um Jahre verzögert?
Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass lediglich 11 Prozent der branchenübergreifend untersuchten Investitionsprojekte mit 90-100 Prozent annähernd den geplanten Return on Investment liefern, weil sie innerhalb des vorgesehenen Zeit- und Kostenplan bleiben. „Die wesentlichen Gründe für das regelmäßige Scheitern von Investitions- oder Infrastrukturprojekten lässt sich auf sechs Bereiche reduzieren, die permanent neue Herausforderungen produzieren“, sagt Bernd Schreiber, Partner bei Arthur D. Little.
Neue und komplexe Technologien: Per se haben die Beteiligten mit den neuen Technologien wenig oder kaum Erfahrung, was häufig zu Fehleinschätzungen und schließlich zu Verzögerungen führt. Innovative Werkstoffe und Verfahren erhöhen die Komplexität und damit die Risiken zusätzlich.
Wechselnde Rahmenbedingungen: Die vom Gesetzgeber oder anderen Behörden bestimmten Rahmenbedingungen werden heute immer öfter kurzfristig angepasst. Für Investitionsprojekte, die über Jahre entwickelt werden, ergibt sich daraus die Notwendigkeit zu schnellem und flexiblem Handeln.
Langwierige Genehmigungsverfahren: Könnten Umwelt oder Sicherheit von Anwohnern durch die Projekte beeinflusst werden, sind Klagen vor Gericht die Regel. Entsprechend kann deshalb das Projekt für Jahre auf Eis liegen.
Öffentlichkeit und Politik: „Nur wer von Anfang an aktiv, nachvollziehbar und glaubwürdig kommuniziert, hat eine Chance, dass das Investitionsprojekt – auch wenn es noch so viele Arbeitsplätze schafft – von der Öffentlichkeit akzeptiert werden kann“, berichtet Bernd Schreiber aus seiner Erfahrung.
Komplexe Stakeholder-Landschaft: An großen Infrastrukturprojekten sind oft hunderte Unternehmen mit meist tausenden spezialisierten Mitarbeitern beteiligt. Vor allem Joint-Ventures auf Betreiber und Lieferantenseite erhöhen dann die Komplexität der Projektsteuerung. Entscheidend: Für den Projekterfolg müssen die häufig ganz unterschiedlichen Interessen von internen Strategen, Lieferanten, Investoren, Bürgerinitiativen usw. berücksichtigt und gesteuert werden.
Personalverfügbarkeit: Investitionsprojekte sind für alle Beteiligten hinsichtlich ihrer kapazitativen und inhaltlichen Anforderungen einzigartig. Erfahrungen in dieser Hinsicht liegen Jahre zurück oder sind nicht vorhanden. Als entscheidend für den Erfolg haben sich deshalb die Systematik, sowie qualifizierte interne und externe Mitarbeiter herausgestellt“, sagt Bernd Schreiber.