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Arthur D. Little erwartet Angleichung globaler Flüssigerdgaspreise
<p>Vor nicht einmal fünf Jahren beschworen Experten das goldene Zeitalter des Flüssigerdgases. Als umweltfreundlichster fossiler Brennstoff schien Gas die ideale Übergangslösung auf dem Weg zur erneuerbaren Stromversorgung. Anno 2015 zeichnet sich ein anderes Bild: Kohle und mancherorts sogar Öl haben dem Gas den Rang abgelaufen. Kurzfristig sagen die Experten der Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little Überkapazitäten und fallende Flüssigerdgaspreise voraus. Im aktuellen Viewpoint „Unlocking global LNG market value“ analysieren sie, wie die rasante Preiskonvergenz den weltweiten Gasmarkt beeinflusst. </p>
Im Gegensatz zu Kohle und Erdöl ist Erdgas der bei weitem emissionsärmste Brennstoff und verbrennt beinahe rückstandlos. Hinzu kommt, dass Energie aus Flüssigerdgas umgehend verfügbar ist, da Gaskraftwerke besonders schnell hochgefahren werden können. Gerade im Zuge der Energiewende erschien Gas daher als ideale Übergangslösung auf dem Weg von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien und wurde in Form von KWK-Anlagen auch politisch gefördert. Inzwischen musste die ökologische Ideallösung jedoch den ökonomischen Realitäten weichen: Der massive Kohleexport aus Übersee sowie der Preiskampf um das Erdöl, machen Kohle und Öl zu den preisgünstigeren Alternativen. Entsprechend ist der Anteil von Kohle- und Kernkraftenergie im globalen Energiemix deutlich größer als der von Gas.
Das globale Marktvolumen von Flüssigerdgas verzeichnet seit Jahren nur minimale Wachstumsraten und hat noch immer nicht das Niveau des Jahres 2011 erreicht. Die Energieexperten von Arthur D. Little stellen jedoch heraus, dass der Gasmarkt momentan sehr dynamisch ist. Die Produktion von Flüssigerdgas wird bis zum Jahr 2020 konstant steigen, da neue Förderprojekte in Australien und den USA erschlossen werden. Als Folge dieser Überkapazitäten, wird der Preis für Flüssigerdgas weiter fallen. Mittelfristig könnte das jedoch zu Problemen führen, da die niedrigen Preise Investoren von neuen Erschließungsprojekten abhalten. So scheinen die Vorkommen in Alaska, dem Mittelmeerraum, Australien und Ostafrika zeitnah nicht erschließbar zu sein, weil sie sich schlicht nicht rechnen. Auch China scheint auf den Import von russischem Gas und Öl zu setzen, anstatt eigene Vorkommen zu erschließen.
Die Experten von Arthur D. Little hinterfragen die Prognose der Internationalen Energieagentur, dass eine Preiskonvergenz für Flüssigerdgas sich erst im Laufe der nächsten zehn Jahre einstellen wird. Stattdessen gehen sie davon aus, dass sich in einem wesentlich kürzeren Zeitraum ein funktionierender Markt für Flüssigerdgas als Grundlage für eine Preiskonvergenz bildet. Basis dieser Entwicklung ist der sich ausbildende Käufermarkt sowie die Entstehung global agierender Erdgas-Unternehmen durch Fusionen (z.B. Shell und BG). Käufer von Flüssigerdgas können bei kurzfristigen Verträgen Arbitragemöglichkeiten für sich nutzen, was zu einer globalen Angleichung der Preise führen wird.
Aufgrund der derzeitigen Marktsituation geht Arthur D. Little davon aus, dass sich in Europa, Asien und den USA zeitnah konstante Flüssigerdgaspreise einstellen werden. Für Asien prognostizieren sie Preise von 8 – 10 USD/MMBtu, für Europa Preise von 6 – 8 USD/MMBtu und für die USA, welche mit der neuen Frackingmethode große Vorkommen erschließen konnten, rechnen sie mit Preisen von 3,50 bis 4,50 USD/MMBtu. Die Preisunterschiede zwischen den Kontinenten beruhen gemäß der ökonomischen Theorie lediglich auf den unterschiedlichen Transportkosten.
Für Europa gehen die Experten davon aus, dass sich die Importe von Flüssigerdgas von 2014 bis 2020 verdoppeln werden. Grund dafür ist u.a. das angespannte außenpolitische Verhältnis zu Russland, das derzeit Europas Hauptversorger von Erdgas ist. Der Rückgriff auf Flüssigerdgas dient dabei der Diversifizierung der Bezugsquellen – auch einseitige Abhängigkeiten werden vermieden.
Den vollständigen Report mit zahlreichen Praxisbeispielen finden Sie auch online:
http://www.adlittle.com/downloads/tx_adlreports/ADL_Unlocking_LNG_value.pdf
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Arthur D. Little erwartet Angleichung globaler Flüssigerdgaspreise
<p>Vor nicht einmal fünf Jahren beschworen Experten das goldene Zeitalter des Flüssigerdgases. Als umweltfreundlichster fossiler Brennstoff schien Gas die ideale Übergangslösung auf dem Weg zur erneuerbaren Stromversorgung. Anno 2015 zeichnet sich ein anderes Bild: Kohle und mancherorts sogar Öl haben dem Gas den Rang abgelaufen. Kurzfristig sagen die Experten der Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little Überkapazitäten und fallende Flüssigerdgaspreise voraus. Im aktuellen Viewpoint „Unlocking global LNG market value“ analysieren sie, wie die rasante Preiskonvergenz den weltweiten Gasmarkt beeinflusst. </p>
Im Gegensatz zu Kohle und Erdöl ist Erdgas der bei weitem emissionsärmste Brennstoff und verbrennt beinahe rückstandlos. Hinzu kommt, dass Energie aus Flüssigerdgas umgehend verfügbar ist, da Gaskraftwerke besonders schnell hochgefahren werden können. Gerade im Zuge der Energiewende erschien Gas daher als ideale Übergangslösung auf dem Weg von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien und wurde in Form von KWK-Anlagen auch politisch gefördert. Inzwischen musste die ökologische Ideallösung jedoch den ökonomischen Realitäten weichen: Der massive Kohleexport aus Übersee sowie der Preiskampf um das Erdöl, machen Kohle und Öl zu den preisgünstigeren Alternativen. Entsprechend ist der Anteil von Kohle- und Kernkraftenergie im globalen Energiemix deutlich größer als der von Gas.
Das globale Marktvolumen von Flüssigerdgas verzeichnet seit Jahren nur minimale Wachstumsraten und hat noch immer nicht das Niveau des Jahres 2011 erreicht. Die Energieexperten von Arthur D. Little stellen jedoch heraus, dass der Gasmarkt momentan sehr dynamisch ist. Die Produktion von Flüssigerdgas wird bis zum Jahr 2020 konstant steigen, da neue Förderprojekte in Australien und den USA erschlossen werden. Als Folge dieser Überkapazitäten, wird der Preis für Flüssigerdgas weiter fallen. Mittelfristig könnte das jedoch zu Problemen führen, da die niedrigen Preise Investoren von neuen Erschließungsprojekten abhalten. So scheinen die Vorkommen in Alaska, dem Mittelmeerraum, Australien und Ostafrika zeitnah nicht erschließbar zu sein, weil sie sich schlicht nicht rechnen. Auch China scheint auf den Import von russischem Gas und Öl zu setzen, anstatt eigene Vorkommen zu erschließen.
Die Experten von Arthur D. Little hinterfragen die Prognose der Internationalen Energieagentur, dass eine Preiskonvergenz für Flüssigerdgas sich erst im Laufe der nächsten zehn Jahre einstellen wird. Stattdessen gehen sie davon aus, dass sich in einem wesentlich kürzeren Zeitraum ein funktionierender Markt für Flüssigerdgas als Grundlage für eine Preiskonvergenz bildet. Basis dieser Entwicklung ist der sich ausbildende Käufermarkt sowie die Entstehung global agierender Erdgas-Unternehmen durch Fusionen (z.B. Shell und BG). Käufer von Flüssigerdgas können bei kurzfristigen Verträgen Arbitragemöglichkeiten für sich nutzen, was zu einer globalen Angleichung der Preise führen wird.
Aufgrund der derzeitigen Marktsituation geht Arthur D. Little davon aus, dass sich in Europa, Asien und den USA zeitnah konstante Flüssigerdgaspreise einstellen werden. Für Asien prognostizieren sie Preise von 8 – 10 USD/MMBtu, für Europa Preise von 6 – 8 USD/MMBtu und für die USA, welche mit der neuen Frackingmethode große Vorkommen erschließen konnten, rechnen sie mit Preisen von 3,50 bis 4,50 USD/MMBtu. Die Preisunterschiede zwischen den Kontinenten beruhen gemäß der ökonomischen Theorie lediglich auf den unterschiedlichen Transportkosten.
Für Europa gehen die Experten davon aus, dass sich die Importe von Flüssigerdgas von 2014 bis 2020 verdoppeln werden. Grund dafür ist u.a. das angespannte außenpolitische Verhältnis zu Russland, das derzeit Europas Hauptversorger von Erdgas ist. Der Rückgriff auf Flüssigerdgas dient dabei der Diversifizierung der Bezugsquellen – auch einseitige Abhängigkeiten werden vermieden.
Den vollständigen Report mit zahlreichen Praxisbeispielen finden Sie auch online:
http://www.adlittle.com/downloads/tx_adlreports/ADL_Unlocking_LNG_value.pdf