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Europaweit erste 700-MHz Multiband-Frequenzversteigerung: Signalwirkung für einen „Breitband-Ruck“ in Deutschland
<p>Als erstes Land in Europa stellt Deutschland auch Frequenzen aus dem 700-Megahertz-Bereich für mobiles Breitband zur Verfügung – die Auktion könnte sich als Startschuss für einen Breitbandruck über einen Technologiemix erweisen. Die Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little erwartet Verkaufserlöse, die 20-30 Prozent über den Mindestgeboten liegen dürften –also bei bis zu zwei Milliarden Euro.</p>
Ab dem 27. Mai 2015 versteigert die Bundesnetzagentur Frequenzen im Umfang von 270 MHz aus den Bereichen 700 MHz, 900 MHz, 1500 MHz sowie 1800 MHz. Die Frequenzen im 700-Megahertz-Bereich („Digitale Dividende II“) werden noch bis mindestens Ende 2016 für terrestrisches Fernsehen genutzt, der genaue Zeitpunkt der Freigabe muss jedoch noch gemeinsam mit den Rundfunkanstalten festgelegt werden. An der Auktion werden die drei großen Telekommunikationsanbieter Telefónica Germany GmbH & Co. OHG, Telekom Deutschland GmbH sowie Vodafone GmbH teilnehmen. Die Berater von Arthur D. Little erwarten Verkaufserlöse, die nur 20-30 Prozent über den Mindestgeboten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro liegen – und das über alle Frequenzbänder hinweg. Da nur drei Bieter zur Versteigerung zugelassen sind, stehen im wertvollen Frequenzbereich 700 MHz genug Blöcke für alle Teilnehmer zur Verfügung.
Die Auktionserlöse sollen, nach Abzug der Umstellungskosten für die Rundfunkanstalten, für Subventionen von Digitalisierungsprojekten verwendet und jeweils zur Hälfte Bund und Ländern zugeteilt werden. Media Broadcast plant als Vorbereitung für eine Freigabe der 700 MHz Frequenzen durch die Rundfunkanstalten eine Umstellung auf den frequenzeffizienteren Standard DVB-T2 für Anfang 2017. Trotz weniger Frequenzen kann dann ein breiteres Portfolio an TV-Kanälen, inklusive HD-Programmen, über terrestrische Fernsehsignale ausgestrahlt werden.
Für die Experten der Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little hat die Versteigerung Signalwirkung für eine zügigere Erreichung des Ziels der Digitalen Agenda, bis 2018 die gesamte Bevölkerung mit Festnetz und mobilen Breitbanddiensten mit mindestens 50 Mbps (Megabit pro Sekunde) zu versorgen.
Zum einen müssen Mobilfunkanbieter mit den neuen 700 MHz Netzen innerhalb von drei Jahren 98 Prozent der Bevölkerung abdecken – vor allem auch ländliche Gebiete. Dazu dürften sie entweder LTE oder ggf. direkt LTE-Advanced Technologien nutzen, die Breitbandzugangsgeschwindigkeiten von 50 Mbps oder mehr liefern kann.
Zum anderen sollen die Auktionserlöse nach Abzug der Umstellungskosten für Digitalisierungsprojekte bereitgestellt werden. Bund und Länder arbeiten bereits an entsprechenden Förderprogrammen. In semi-städtischen und ländlichen Gebieten dürften diese Gelder dann in Förderungen für schnelle Breitbandnetze fliessen. Der Betrag reicht zwar nicht aus, es ist jedoch das erste Mal, dass außerhalb Bayerns (hier gibt es ein eigenes zwei Milliarden. Euro Förderprogramm), der Ausbau schneller Breitbandnetze in Deutschland subventioniert werden wird. In den Nachbarländern Frankreich, Polen und Österreich sind solche Förderprogramme bereits etabliert. Diese Länder haben bereits die Erfahrung gemacht, dass die Subventionen eine Signalwirkung haben können, die zu intensiven Kooperationsgesprächen zwischen Netzbetreibern, Kommunen, Energieversorgern, Lieferanten und Infrastrukturfonds führen. Gemeinsam können diese in verschiedenen Partnerschaftskonstellationen viel höhere Finanz- und Sachmittel (wie kommunale Infrastruktur oder Wegerechte) für Glasfaserinvestitionen aufbringen. Die Subventionen haben eine klare Multiplikatorwirkung.
„Die Versteigerung kann einen regelrechten ‚Breitband-Ruck‘ in Deutschland initiieren. Die Bundesrepublik wird durch den Ausbau von 700 MHz Mobilfunknetzen, durch die auch in ländlichen Gebieten schnelle Breitbandzugänge angeboten werden können, europaweit eine Pionierrolle einnehmen“, stellt Christian Niegel, Principal bei Arthur D. Little, heraus. „Die voraussichtliche Widmung der Auktionserlöse für Digitalisierungsprojekte für Glasfasersubventionen wird Signalwirkung haben und für alle interessierten Kommunen, Unternehmen und Finanzinvestoren einen Anlass bieten, intensive Kooperationsgespräche zu führen. Die Subventionen könnten zudem durch Finanz- und Sachmittelbeistellungen um ein Vielfaches vermehrt werden. Dadurch sind interessante Geschäftsmodelle für den Glasfaserausbau auch außerhalb der städtischen Bereiche möglich.“ So hat sich beispielsweise das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ schon jetzt als Alternative zu den etablierten Betreibern positioniert. Im ländlichen Bereich konnten rund 100 Glasfaserausbauprojekte mit erfolgreichen Partnerschaftsmodellen realisiert werden. Die betroffenen Haushalte werden vorab befragt, ob Interesse vorhanden ist. Sobald 40 Prozent der Anwohner eine Zusage gemacht haben, wird mit dem Ausbau begonnen.
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Europaweit erste 700-MHz Multiband-Frequenzversteigerung: Signalwirkung für einen „Breitband-Ruck“ in Deutschland
<p>Als erstes Land in Europa stellt Deutschland auch Frequenzen aus dem 700-Megahertz-Bereich für mobiles Breitband zur Verfügung – die Auktion könnte sich als Startschuss für einen Breitbandruck über einen Technologiemix erweisen. Die Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little erwartet Verkaufserlöse, die 20-30 Prozent über den Mindestgeboten liegen dürften –also bei bis zu zwei Milliarden Euro.</p>
Ab dem 27. Mai 2015 versteigert die Bundesnetzagentur Frequenzen im Umfang von 270 MHz aus den Bereichen 700 MHz, 900 MHz, 1500 MHz sowie 1800 MHz. Die Frequenzen im 700-Megahertz-Bereich („Digitale Dividende II“) werden noch bis mindestens Ende 2016 für terrestrisches Fernsehen genutzt, der genaue Zeitpunkt der Freigabe muss jedoch noch gemeinsam mit den Rundfunkanstalten festgelegt werden. An der Auktion werden die drei großen Telekommunikationsanbieter Telefónica Germany GmbH & Co. OHG, Telekom Deutschland GmbH sowie Vodafone GmbH teilnehmen. Die Berater von Arthur D. Little erwarten Verkaufserlöse, die nur 20-30 Prozent über den Mindestgeboten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro liegen – und das über alle Frequenzbänder hinweg. Da nur drei Bieter zur Versteigerung zugelassen sind, stehen im wertvollen Frequenzbereich 700 MHz genug Blöcke für alle Teilnehmer zur Verfügung.
Die Auktionserlöse sollen, nach Abzug der Umstellungskosten für die Rundfunkanstalten, für Subventionen von Digitalisierungsprojekten verwendet und jeweils zur Hälfte Bund und Ländern zugeteilt werden. Media Broadcast plant als Vorbereitung für eine Freigabe der 700 MHz Frequenzen durch die Rundfunkanstalten eine Umstellung auf den frequenzeffizienteren Standard DVB-T2 für Anfang 2017. Trotz weniger Frequenzen kann dann ein breiteres Portfolio an TV-Kanälen, inklusive HD-Programmen, über terrestrische Fernsehsignale ausgestrahlt werden.
Für die Experten der Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little hat die Versteigerung Signalwirkung für eine zügigere Erreichung des Ziels der Digitalen Agenda, bis 2018 die gesamte Bevölkerung mit Festnetz und mobilen Breitbanddiensten mit mindestens 50 Mbps (Megabit pro Sekunde) zu versorgen.
Zum einen müssen Mobilfunkanbieter mit den neuen 700 MHz Netzen innerhalb von drei Jahren 98 Prozent der Bevölkerung abdecken – vor allem auch ländliche Gebiete. Dazu dürften sie entweder LTE oder ggf. direkt LTE-Advanced Technologien nutzen, die Breitbandzugangsgeschwindigkeiten von 50 Mbps oder mehr liefern kann.
Zum anderen sollen die Auktionserlöse nach Abzug der Umstellungskosten für Digitalisierungsprojekte bereitgestellt werden. Bund und Länder arbeiten bereits an entsprechenden Förderprogrammen. In semi-städtischen und ländlichen Gebieten dürften diese Gelder dann in Förderungen für schnelle Breitbandnetze fliessen. Der Betrag reicht zwar nicht aus, es ist jedoch das erste Mal, dass außerhalb Bayerns (hier gibt es ein eigenes zwei Milliarden. Euro Förderprogramm), der Ausbau schneller Breitbandnetze in Deutschland subventioniert werden wird. In den Nachbarländern Frankreich, Polen und Österreich sind solche Förderprogramme bereits etabliert. Diese Länder haben bereits die Erfahrung gemacht, dass die Subventionen eine Signalwirkung haben können, die zu intensiven Kooperationsgesprächen zwischen Netzbetreibern, Kommunen, Energieversorgern, Lieferanten und Infrastrukturfonds führen. Gemeinsam können diese in verschiedenen Partnerschaftskonstellationen viel höhere Finanz- und Sachmittel (wie kommunale Infrastruktur oder Wegerechte) für Glasfaserinvestitionen aufbringen. Die Subventionen haben eine klare Multiplikatorwirkung.
„Die Versteigerung kann einen regelrechten ‚Breitband-Ruck‘ in Deutschland initiieren. Die Bundesrepublik wird durch den Ausbau von 700 MHz Mobilfunknetzen, durch die auch in ländlichen Gebieten schnelle Breitbandzugänge angeboten werden können, europaweit eine Pionierrolle einnehmen“, stellt Christian Niegel, Principal bei Arthur D. Little, heraus. „Die voraussichtliche Widmung der Auktionserlöse für Digitalisierungsprojekte für Glasfasersubventionen wird Signalwirkung haben und für alle interessierten Kommunen, Unternehmen und Finanzinvestoren einen Anlass bieten, intensive Kooperationsgespräche zu führen. Die Subventionen könnten zudem durch Finanz- und Sachmittelbeistellungen um ein Vielfaches vermehrt werden. Dadurch sind interessante Geschäftsmodelle für den Glasfaserausbau auch außerhalb der städtischen Bereiche möglich.“ So hat sich beispielsweise das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ schon jetzt als Alternative zu den etablierten Betreibern positioniert. Im ländlichen Bereich konnten rund 100 Glasfaserausbauprojekte mit erfolgreichen Partnerschaftsmodellen realisiert werden. Die betroffenen Haushalte werden vorab befragt, ob Interesse vorhanden ist. Sobald 40 Prozent der Anwohner eine Zusage gemacht haben, wird mit dem Ausbau begonnen.