4 min read

Neue Netzgenerationen können 39 Milliarden Euro bei europäischen Telekomanbietern einsparen

<p>Laut einer neuen Studie von Arthur D. Little und Bell Labs bieten Network Functions Virtualization (NFV) und Software-Defined Networks (SDN) eine strategische Chance für die Telekommunikationsbranche</p>

Exponentiell steigender Datenverkehr stellt eine große Herausforderung für Telekommunikations-unternehmen dar. Effiziente Technologien und Standards der Cloud-Anbieter könnten der Branche neue Wege aufzeigen. Die Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little hat gemeinsam mit Bell Labs Consulting, dem Forschungs- und Beratungsarm von Alcatel-Lucent, den neuen Report Reshaping the future with NFV and SDN erstellt. Der Report kommt zu dem Ergebnis, dass ein Paradigmenwechsel hin zu einem „Cloud-Netzbetreiber“ das Potenzial bietet, die Art und Weise zu verändern, wie wettbewerbs-fähig die Telekommunikationsbranche im Zeitalter der Cloud sein wird.
Die Untersuchung von Arthur D. Little und Bell Labs ist die erste, die die strategische Bedeutung und den Einfluss der beiden Technologien Network Functions Virtualization (NFV) und Software-Defined Networks (SDN) auf Telekomnetze beleuchtet. Die Kernaussagen der Studie sind:

1. Frühzeitiges und entschiedenes Handeln erforderlich

Netzvirtualisierung öffnet den Markt für neue Wettbewerber, die zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz für die traditionellen Telekomanbieter werden können. Sie ermöglicht es gleichsam jedem, auch ohne eigenes Netz Telekomdienstleistungen anzubieten. Gerade wesentliche Kunden wie Banken, Handelsunternehmen oder Medienunternehmen könnten dann selbst als Telekomanbieter auftreten. Die etablierten Anbieter müssen diesen neuen Entwicklungen daher vorbeugend entgegnen und Kunden mit hochwertigen Angeboten binden. Die neuen Netzfunktionalitäten erlauben es Telekomanbietern, auch den 18 Milliarden Euro großen IT-Security Markt, den 17 Milliarden Euro großen Markt für Cloud-Dienste und das entstehende Geschäft für den Großhandel mit Carrier Vorleistungen im Übertragungsbereich zu adressieren.

2. Telekomanbieter sollten die Zukunft gemeinsam mit Kunden und Partnern gestalten

Damit Telekomanbieter Effizienzgewinne der besseren und flexiblen Programmierbarkeit von NFV und SDN erreichen können, müssen sie eng mit Netzinfrastrukturlieferanten, Endgeräteherstellern und Regulierungsbehörden zusammenarbeiten. Nur so kann eine flexible, nachfragegesteuerte Übertragungskapazität und Interoperabilität zwischen Netzen gewährleistet werden. Die Autoren schlagen daher vor, dass Telekomanbieter eine Interessensgemeinschaft ähnlich der StarAlliance oder des SkyTeam in der Luftfahrt bilden, um gemeinsam an einem weltweiten Netz zu arbeiten, das mit den webbasierten Unternehmen konkurrieren kann.

3. Vereinheitlichung, Konvergenz, Virtualisierung und Automatisierung

Seit 20 Jahren haben althergebrachte Netzfunktionen und unterschiedlichste Netzmanagementsysteme die Modernisierung auf All-IP Netze gehemmt. Telekomanbieter sollten daher die veralteten Netz-funktionalitäten und -elemente modernisieren und vereinheitlichen. Durch die vollständige Migration auf effizientere IP-Netze und durch die damit ermöglichte stärkere Automatisierung von Prozessen können hohe Kosteneinsparungen realisiert werden.
Die Studie schätzt, dass europäische Telekomnetzbetreiber durch eine Modernisierung auf NFV und SDN rund 14 Milliarden Euro Kosten im Netzbereich einsparen können. NFV und SDN ermöglichen zudem eine stärkere Automatisierung von Prozessen, die zu weiteren 25 Milliarden Euro Einsparungen außerhalb des Netzbereiches führen können. Mit insgesamt 39 Milliarden Euro Einsparpotenzial bieten NFV und SDN also die Möglichkeit, die jährlichen Betriebskosten der untersuchten Telekomanbieter von 150 Milliarden Euro um 26% zu reduzieren.
„Die Zeit für Europas Telekommunikationsanbieter, ihre Netze für die Cloud-Ära zu rüsten, ist reif. Auf dem Weg dahin sind zwar einige Hürden zur Erreichung des erforderlichen Grades an Programmier¬barkeit und Automatisierung zu überwinden, doch es geht um hohe Potenziale“, sagt Jesús Portal, Partner bei Arthur D. Little.
„Für die Telekomanbieter stellt sich nicht mehr so sehr die Frage „ob“, sondern vielmehr „wie und wann“ sie ihre Netze modernisieren sollten. Für jeden einzelnen Telekomanbieter werden sich andere Netzmigrationsansätze und Strategien anbieten – allen gemeinsam ist, dass sie schnellstmöglich mit der Planung beginnen müssen“, sagt Cassidy Shield, Managing Partner bei Bell Labs Consulting.
Für die Studie haben die Autoren Telekommunikationsanbieter in 35 europäischen Ländern untersucht, die in Summe 250 Milliarden Euro Umsätze bei 150 Milliarden Euro Betriebskosten in 2013 erwirtschafteten.
Die vollständige Studie können Sie gerne unter
www.adl.com/NFVandSDN kostenlos herunterladen.
Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.

4 min read

Neue Netzgenerationen können 39 Milliarden Euro bei europäischen Telekomanbietern einsparen

<p>Laut einer neuen Studie von Arthur D. Little und Bell Labs bieten Network Functions Virtualization (NFV) und Software-Defined Networks (SDN) eine strategische Chance für die Telekommunikationsbranche</p>

Exponentiell steigender Datenverkehr stellt eine große Herausforderung für Telekommunikations-unternehmen dar. Effiziente Technologien und Standards der Cloud-Anbieter könnten der Branche neue Wege aufzeigen. Die Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little hat gemeinsam mit Bell Labs Consulting, dem Forschungs- und Beratungsarm von Alcatel-Lucent, den neuen Report Reshaping the future with NFV and SDN erstellt. Der Report kommt zu dem Ergebnis, dass ein Paradigmenwechsel hin zu einem „Cloud-Netzbetreiber“ das Potenzial bietet, die Art und Weise zu verändern, wie wettbewerbs-fähig die Telekommunikationsbranche im Zeitalter der Cloud sein wird.
Die Untersuchung von Arthur D. Little und Bell Labs ist die erste, die die strategische Bedeutung und den Einfluss der beiden Technologien Network Functions Virtualization (NFV) und Software-Defined Networks (SDN) auf Telekomnetze beleuchtet. Die Kernaussagen der Studie sind:

1. Frühzeitiges und entschiedenes Handeln erforderlich

Netzvirtualisierung öffnet den Markt für neue Wettbewerber, die zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz für die traditionellen Telekomanbieter werden können. Sie ermöglicht es gleichsam jedem, auch ohne eigenes Netz Telekomdienstleistungen anzubieten. Gerade wesentliche Kunden wie Banken, Handelsunternehmen oder Medienunternehmen könnten dann selbst als Telekomanbieter auftreten. Die etablierten Anbieter müssen diesen neuen Entwicklungen daher vorbeugend entgegnen und Kunden mit hochwertigen Angeboten binden. Die neuen Netzfunktionalitäten erlauben es Telekomanbietern, auch den 18 Milliarden Euro großen IT-Security Markt, den 17 Milliarden Euro großen Markt für Cloud-Dienste und das entstehende Geschäft für den Großhandel mit Carrier Vorleistungen im Übertragungsbereich zu adressieren.

2. Telekomanbieter sollten die Zukunft gemeinsam mit Kunden und Partnern gestalten

Damit Telekomanbieter Effizienzgewinne der besseren und flexiblen Programmierbarkeit von NFV und SDN erreichen können, müssen sie eng mit Netzinfrastrukturlieferanten, Endgeräteherstellern und Regulierungsbehörden zusammenarbeiten. Nur so kann eine flexible, nachfragegesteuerte Übertragungskapazität und Interoperabilität zwischen Netzen gewährleistet werden. Die Autoren schlagen daher vor, dass Telekomanbieter eine Interessensgemeinschaft ähnlich der StarAlliance oder des SkyTeam in der Luftfahrt bilden, um gemeinsam an einem weltweiten Netz zu arbeiten, das mit den webbasierten Unternehmen konkurrieren kann.

3. Vereinheitlichung, Konvergenz, Virtualisierung und Automatisierung

Seit 20 Jahren haben althergebrachte Netzfunktionen und unterschiedlichste Netzmanagementsysteme die Modernisierung auf All-IP Netze gehemmt. Telekomanbieter sollten daher die veralteten Netz-funktionalitäten und -elemente modernisieren und vereinheitlichen. Durch die vollständige Migration auf effizientere IP-Netze und durch die damit ermöglichte stärkere Automatisierung von Prozessen können hohe Kosteneinsparungen realisiert werden.
Die Studie schätzt, dass europäische Telekomnetzbetreiber durch eine Modernisierung auf NFV und SDN rund 14 Milliarden Euro Kosten im Netzbereich einsparen können. NFV und SDN ermöglichen zudem eine stärkere Automatisierung von Prozessen, die zu weiteren 25 Milliarden Euro Einsparungen außerhalb des Netzbereiches führen können. Mit insgesamt 39 Milliarden Euro Einsparpotenzial bieten NFV und SDN also die Möglichkeit, die jährlichen Betriebskosten der untersuchten Telekomanbieter von 150 Milliarden Euro um 26% zu reduzieren.
„Die Zeit für Europas Telekommunikationsanbieter, ihre Netze für die Cloud-Ära zu rüsten, ist reif. Auf dem Weg dahin sind zwar einige Hürden zur Erreichung des erforderlichen Grades an Programmier¬barkeit und Automatisierung zu überwinden, doch es geht um hohe Potenziale“, sagt Jesús Portal, Partner bei Arthur D. Little.
„Für die Telekomanbieter stellt sich nicht mehr so sehr die Frage „ob“, sondern vielmehr „wie und wann“ sie ihre Netze modernisieren sollten. Für jeden einzelnen Telekomanbieter werden sich andere Netzmigrationsansätze und Strategien anbieten – allen gemeinsam ist, dass sie schnellstmöglich mit der Planung beginnen müssen“, sagt Cassidy Shield, Managing Partner bei Bell Labs Consulting.
Für die Studie haben die Autoren Telekommunikationsanbieter in 35 europäischen Ländern untersucht, die in Summe 250 Milliarden Euro Umsätze bei 150 Milliarden Euro Betriebskosten in 2013 erwirtschafteten.
Die vollständige Studie können Sie gerne unter
www.adl.com/NFVandSDN kostenlos herunterladen.
Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.