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Bis 2016: Deutsche Internetwirtschaft schafft 80.000 neue Arbeitsplätze
<p>Studie von eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. und Arthur D. Little prognostiziert anhaltenden Boom der Internetbranche</p>
Deutschlands Internetwirtschaft wächst bis 2016 jährlich um etwa elf Prozent. In drei Jahren liegt der Umsatz voraussichtlich bei 87,4 Milliarden Euro. 80.000 neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Dies ist eines der Ergebnisse der Studie „
Die deutsche Internetwirtschaft 2012 – 2016. Zahlen, Trends und Thesen“ von eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. und der Unternehmensberatung Arthur D. Little.
„Die deutsche Internetwirtschaft boomt weiterhin“, freut sich Harald A. Summa, Geschäftsführer von eco. „Über die gesamte Branche erwarten wir einen Zuwachs von über elf Prozent, bei Services und Anwendungen sogar von rund 33 Prozent. Und – das kann ich mit Blick auf die Branchentrends sagen – da ist über 2016 hinaus noch viel Luft nach oben.“
Von dieser Entwicklung profitiert auch der Arbeitsmarkt: 210.000 Menschen waren 2011 in der deutschen Internetwirtschaft tätig. Diese Zahl wird in den kommenden Jahren schnell steigen. Für 2016 rechnen eco und Arthur D. Little bereits mit 290.000 Menschen, die mit Produkten und Dienstleistungen rund um das Internet ihr Geld verdienen. Dr. Nicolai Schättgen, Global Head M-Commerce bei Arthur D. Little, sieht hierin eine große Herausforderung für deutsche Unternehmen: „Der steigende Bedarf an Fachkräften verlangt von Unternehmern, in ihre Mitarbeiter zu investieren: Betriebliche Förderung, spannende Aufgaben, angemessene Bezahlung und ein Fokus auf gute Work-Life-Balance machen deutsche Unternehmen für Arbeitnehmer attraktiv.“
Cloud Computing und Paid Content auf dem Vormarsch
Die größten Wachstumstreiber sind die Bereiche Cloud Computing und Paid Content. Cloud Computing, also die Bereitstellung skalierbarer IT-Leistungen über Netzwerke, ist bereits fester Bestandteil der IT-Landschaft. Dieser Bereich der Internetwirtschaft wird laut der Studie bis 2016 rasant wachsen: um jährlich 35 Prozent. Für den Bereich Paid Content prognostiziert die Analyse ebenfalls einen Anstieg: Entgegen aller Befürchtungen einer Kostenlos-Kultur im Internet verdienen Kreativunternehmen immer besser an der digitalen Vermarktung ihrer Inhalte. Mit durchschnittlich 15 Prozent Zuwachs pro Jahr liegt der erwartete Umsatz 2016 bei mehr als neun Milliarden Euro.
Für den Manager TIME Practice bei Arthur D. Little, Lars Riegel, hat der anhaltende Boom internationale Strahlkraft: „Die deutsche Internetwirtschaft mit ihrem aktuellen Wachstum wird zunehmend für ausländische Investoren interessant. Private Equities und strategische Investoren beobachten den Markt momentan sehr genau und werden künftig stark in deutsche Unternehmen investieren.“
Fünf Trends sorgen für den Internet-Boom
Die Umsatzerfolge gehen mit fünf prägenden Trends einher. Ein wesentlicher Schub kommt aus dem mobilen Internet: Einerseits erhöht die flächendeckende Verfügbarkeit des Internets die Attraktivität von Angeboten wie bargeldlosem Bezahlen oder Cloud-Dienstleistungen. Andererseits erfordert es spürbare Investitionen in den Ausbau des mobilen Breitbandnetzes. Höhere Datendurchsatzraten befördern vielfältigeren und höherwertigen Content, den zweiten großen Trend der Branche: Der Konsum medialer Inhalte verlagert sich ungebrochen ins Internet und ermöglicht so neue Vertriebswege und Geschäftsmodelle.
Der dritte Trend der Internetbranche ist der Bereich M2M: die Informationsübermittlung direkt von Maschine zu Maschine. Diese Technologie bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten von der Flottenplanung in der Logistik über Fernüberprüfung von Windkraftanlagen bis hin zur selbststeuernden Heizung in Privathaushalten. Der vierte wichtige Bereich ist das Thema Sicherheit. Mit der zunehmenden Verbreitung von Internetdiensten in allen Lebensbereichen gewinnt der Schutz vor unberechtigten Zugriffen an Bedeutung. Fünfter Treiber ist das Thema Big Data: Die bei der Internetnutzung entstehenden Daten können – unter Wahrung des Datenschutzes – verwendet werden, um völlig neue Dienstleistungen zu entwickeln.
Breitbandausbau ist Wirtschaftsförderung
Die verschiedenen Tätigkeitsfelder der Internetbranche sind eng miteinander verknüpft: So führen verstärkte Investitionen in den Breitbandausbau nicht nur dazu, dass die Infrastruktur-Anbieter entsprechend wachsen. Zugleich wird die kommerzielle Nutzung von Cloud-Diensten attraktiver, da diese einfacher verfügbar und komfortabler zu nutzen sind. Würde der Breitbandausbau um ein Prozent beschleunigt, steigt das Marktvolumen cloudbasierter Dienste.
eco Geschäftsführer Harald A. Summa betont: „Eine Förderung des Breitbandausbaus von Bund und Ländern bringt nicht nur die gesamte Internetwirtschaft voran. Dank neuer Geschäftsmodelle sowie Effizienzsteigerungen sorgt sie für Aufschwung der gesamten deutschen Wirtschaft. Somit refinanziert sich der Breitbandausbau durch steigende Steuereinnahmen für den Staat zum Teil selbst. Umgekehrt gilt allerdings auch: Eine stiefmütterliche Behandlung des Themas schwächt Deutschlands Wirtschaftswachstum.“ Daher hofft der Verband, dass das Ziel der Breitbandstrategie des Bundeswirtschaftsministeriums, bis 2014 drei Viertel aller Haushalte auf Übertragungsraten von mindestens 50 MBit/s aufzurüsten, soweit wie möglich umgesetzt wird.
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Bis 2016: Deutsche Internetwirtschaft schafft 80.000 neue Arbeitsplätze
<p>Studie von eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. und Arthur D. Little prognostiziert anhaltenden Boom der Internetbranche</p>
Deutschlands Internetwirtschaft wächst bis 2016 jährlich um etwa elf Prozent. In drei Jahren liegt der Umsatz voraussichtlich bei 87,4 Milliarden Euro. 80.000 neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Dies ist eines der Ergebnisse der Studie „
Die deutsche Internetwirtschaft 2012 – 2016. Zahlen, Trends und Thesen“ von eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. und der Unternehmensberatung Arthur D. Little.
„Die deutsche Internetwirtschaft boomt weiterhin“, freut sich Harald A. Summa, Geschäftsführer von eco. „Über die gesamte Branche erwarten wir einen Zuwachs von über elf Prozent, bei Services und Anwendungen sogar von rund 33 Prozent. Und – das kann ich mit Blick auf die Branchentrends sagen – da ist über 2016 hinaus noch viel Luft nach oben.“
Von dieser Entwicklung profitiert auch der Arbeitsmarkt: 210.000 Menschen waren 2011 in der deutschen Internetwirtschaft tätig. Diese Zahl wird in den kommenden Jahren schnell steigen. Für 2016 rechnen eco und Arthur D. Little bereits mit 290.000 Menschen, die mit Produkten und Dienstleistungen rund um das Internet ihr Geld verdienen. Dr. Nicolai Schättgen, Global Head M-Commerce bei Arthur D. Little, sieht hierin eine große Herausforderung für deutsche Unternehmen: „Der steigende Bedarf an Fachkräften verlangt von Unternehmern, in ihre Mitarbeiter zu investieren: Betriebliche Förderung, spannende Aufgaben, angemessene Bezahlung und ein Fokus auf gute Work-Life-Balance machen deutsche Unternehmen für Arbeitnehmer attraktiv.“
Cloud Computing und Paid Content auf dem Vormarsch
Die größten Wachstumstreiber sind die Bereiche Cloud Computing und Paid Content. Cloud Computing, also die Bereitstellung skalierbarer IT-Leistungen über Netzwerke, ist bereits fester Bestandteil der IT-Landschaft. Dieser Bereich der Internetwirtschaft wird laut der Studie bis 2016 rasant wachsen: um jährlich 35 Prozent. Für den Bereich Paid Content prognostiziert die Analyse ebenfalls einen Anstieg: Entgegen aller Befürchtungen einer Kostenlos-Kultur im Internet verdienen Kreativunternehmen immer besser an der digitalen Vermarktung ihrer Inhalte. Mit durchschnittlich 15 Prozent Zuwachs pro Jahr liegt der erwartete Umsatz 2016 bei mehr als neun Milliarden Euro.
Für den Manager TIME Practice bei Arthur D. Little, Lars Riegel, hat der anhaltende Boom internationale Strahlkraft: „Die deutsche Internetwirtschaft mit ihrem aktuellen Wachstum wird zunehmend für ausländische Investoren interessant. Private Equities und strategische Investoren beobachten den Markt momentan sehr genau und werden künftig stark in deutsche Unternehmen investieren.“
Fünf Trends sorgen für den Internet-Boom
Die Umsatzerfolge gehen mit fünf prägenden Trends einher. Ein wesentlicher Schub kommt aus dem mobilen Internet: Einerseits erhöht die flächendeckende Verfügbarkeit des Internets die Attraktivität von Angeboten wie bargeldlosem Bezahlen oder Cloud-Dienstleistungen. Andererseits erfordert es spürbare Investitionen in den Ausbau des mobilen Breitbandnetzes. Höhere Datendurchsatzraten befördern vielfältigeren und höherwertigen Content, den zweiten großen Trend der Branche: Der Konsum medialer Inhalte verlagert sich ungebrochen ins Internet und ermöglicht so neue Vertriebswege und Geschäftsmodelle.
Der dritte Trend der Internetbranche ist der Bereich M2M: die Informationsübermittlung direkt von Maschine zu Maschine. Diese Technologie bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten von der Flottenplanung in der Logistik über Fernüberprüfung von Windkraftanlagen bis hin zur selbststeuernden Heizung in Privathaushalten. Der vierte wichtige Bereich ist das Thema Sicherheit. Mit der zunehmenden Verbreitung von Internetdiensten in allen Lebensbereichen gewinnt der Schutz vor unberechtigten Zugriffen an Bedeutung. Fünfter Treiber ist das Thema Big Data: Die bei der Internetnutzung entstehenden Daten können – unter Wahrung des Datenschutzes – verwendet werden, um völlig neue Dienstleistungen zu entwickeln.
Breitbandausbau ist Wirtschaftsförderung
Die verschiedenen Tätigkeitsfelder der Internetbranche sind eng miteinander verknüpft: So führen verstärkte Investitionen in den Breitbandausbau nicht nur dazu, dass die Infrastruktur-Anbieter entsprechend wachsen. Zugleich wird die kommerzielle Nutzung von Cloud-Diensten attraktiver, da diese einfacher verfügbar und komfortabler zu nutzen sind. Würde der Breitbandausbau um ein Prozent beschleunigt, steigt das Marktvolumen cloudbasierter Dienste.
eco Geschäftsführer Harald A. Summa betont: „Eine Förderung des Breitbandausbaus von Bund und Ländern bringt nicht nur die gesamte Internetwirtschaft voran. Dank neuer Geschäftsmodelle sowie Effizienzsteigerungen sorgt sie für Aufschwung der gesamten deutschen Wirtschaft. Somit refinanziert sich der Breitbandausbau durch steigende Steuereinnahmen für den Staat zum Teil selbst. Umgekehrt gilt allerdings auch: Eine stiefmütterliche Behandlung des Themas schwächt Deutschlands Wirtschaftswachstum.“ Daher hofft der Verband, dass das Ziel der Breitbandstrategie des Bundeswirtschaftsministeriums, bis 2014 drei Viertel aller Haushalte auf Übertragungsraten von mindestens 50 MBit/s aufzurüsten, soweit wie möglich umgesetzt wird.