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M&A Kompetenz erforderlich für das Überleben von Banken in der Kreditkrise

<p>Eine neue Studie von Arthur D. Little geht der Frage nach, wie Banken durch erfolgreiche Post-Merger-Integration ihren Unternehmenswert trotz des schwierigen Marktumfelds steigern können.</p>

Die gegenwärtige Krise auf den internationalen Finanzmärkten wird den M&A-Aktivitäten in der Finanzdienstleistungsbranche in Europa neuen Schwung verleihen. So lautet das Resultat einer aktuellen Studie der weltweit tätigen Unternehmensberatung Arthur D. Little, dass innerhalb der kommenden drei Jahre zehn der heute fünfzig größten Banken Europas aufgrund von Konsolidierungsprozessen in der Branche verschwunden sein werden. Diese Entwicklung sowie die Tatsache, dass bis dato die Hälfte aller Zusammenschlüsse gescheitert sind, verdeutlicht, wie wichtig eine maßgeschneiderte und konsequent umgesetzte Post-Merger Integrationsstrategie ist, um am Ende erfolgreich zu bestehen. Laut des jüngsten Arthur D. Little Reports “Driving Banks‘ Value through M&A” sind es vor allem drei Faktoren, die die M&A-Aktivitäten bestimmen: Die Expansion in mittel- und osteuropäische Wachstumsmärkte, die Konsolidierung der reifen Märkte sowie eine Restrukturierung der Wertschöpfungskette. Angesichts der Kapitalknappheit in Verbindung mit dem Zwang, die Bilanzen zu entlasten, geraten die schwächeren Banken zunehmend unter Druck und der Trend zu Gunsten der Gewinner verstärkt sich. M&A Antriebskräfte
Eine von Arthur D. Little durchgeführte Analyse der europäischen Banken im FT500 Index zeigte einen deutlichen Zusammenhang zwischen M&A-Aktivität und wachsender Marktkapitalisierung. So ließ beispielsweise die strategische Akquisitionspolitik der UniCredit das Unternehmen im Ranking der größten Banken Europas auf Basis der Marktkapitalisierung innerhalb von nur drei Jahren von Platz 29 auf Platz vier vorrücken. Die aktuelle Kreditkrise bewirkt, dass künftig weitere, auch größere Finanzdienstleister zum Verkauf stehen werden und sich auch das Risiko weiterer gescheiterter Mergers erhöht. „Banken mit viel Liquidität haben zurzeit gute Gründe, M&A-Aktivitäten in ihre Strategien einzubauen. Durch Übernahmen erhalten sie Zugang zu den neuen Wachstumsmärkten oder können Konsolidierungsprozesse aktiv gestalten. Durch Abspaltung von Randaktivitäten können sie sich stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren“, so Dr. Gerrit Seidel, Managing Director and Global Head der Financial Services Practices bei Arthur D. Little. „Doch angesichts der hohen Misserfolgsquote bei Fusionen werden Banken ohne starken Fokus auf Post-Merger-Integration stagnieren oder sogar an Marktwert verlieren“, ergänzt Michael Ungerath, Director Strategy & Organization Practice.” M&A-Zehnkampf
Der Bericht skizziert einen Zehnstufenansatz, mit dem Finanzdienstleister Post-Merger-Integrationsprozesse sowohl während als auch nach der Finanzkrise erfolgreich managen können. Die Empfehlung an die Banken lautet, eine Vorgehensweise zu wählen, die sowohl die harten als auch die weichen Faktoren berücksichtigt. Der “M&A-Zehnkampf” zeigt Finanzdienstleistern den Weg, wie sie die Herausforderungen einer Integration bestens meistern können, indem sie folgende zehn Punkte berücksichtigen:

  1. Eine klare Strategie verfolgen
  2. Den richtigen Partner auswählen
  3. Die Phase vor der Unterzeichnung (Pre-Closing) aktiv nutzen
  4. Integrationsansatz und –geschwindigkeit individuell anpassen
  5. Wesentliche Unternehmensentscheidungen zu Beginn treffen
  6. Die besten Ressourcen einsetzen
  7. Das Tagesgeschäft nicht aus dem Auge verlieren
  8. Synergienrealisierung bis in die Ergebnisrechnung verfolgen
  9. Kommunizieren
  10. Auf die kulturellen Unterschiede eingehen

Das Ziel des Arthur D. Little Zehn-Stufen-Leitfadens ist es, alle Faktoren zu identifizieren, die für eine erfolgreiche organisatorische und kulturelle Integration relevant sind. Das Fazit lautet: Vor dem Hintergrund der durch die Kreditkrise erzwungenen Konsolidierungsprozesse sowie den Chancen, durch Übernahmen den Zugang zu neuen Märkten zu gewinnen, ist das Thema Post-Merger-Integration für Banken geradezu überlebenswichtig.

 

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M&A Kompetenz erforderlich für das Überleben von Banken in der Kreditkrise

<p>Eine neue Studie von Arthur D. Little geht der Frage nach, wie Banken durch erfolgreiche Post-Merger-Integration ihren Unternehmenswert trotz des schwierigen Marktumfelds steigern können.</p>

Die gegenwärtige Krise auf den internationalen Finanzmärkten wird den M&A-Aktivitäten in der Finanzdienstleistungsbranche in Europa neuen Schwung verleihen. So lautet das Resultat einer aktuellen Studie der weltweit tätigen Unternehmensberatung Arthur D. Little, dass innerhalb der kommenden drei Jahre zehn der heute fünfzig größten Banken Europas aufgrund von Konsolidierungsprozessen in der Branche verschwunden sein werden. Diese Entwicklung sowie die Tatsache, dass bis dato die Hälfte aller Zusammenschlüsse gescheitert sind, verdeutlicht, wie wichtig eine maßgeschneiderte und konsequent umgesetzte Post-Merger Integrationsstrategie ist, um am Ende erfolgreich zu bestehen. Laut des jüngsten Arthur D. Little Reports “Driving Banks‘ Value through M&A” sind es vor allem drei Faktoren, die die M&A-Aktivitäten bestimmen: Die Expansion in mittel- und osteuropäische Wachstumsmärkte, die Konsolidierung der reifen Märkte sowie eine Restrukturierung der Wertschöpfungskette. Angesichts der Kapitalknappheit in Verbindung mit dem Zwang, die Bilanzen zu entlasten, geraten die schwächeren Banken zunehmend unter Druck und der Trend zu Gunsten der Gewinner verstärkt sich. M&A Antriebskräfte
Eine von Arthur D. Little durchgeführte Analyse der europäischen Banken im FT500 Index zeigte einen deutlichen Zusammenhang zwischen M&A-Aktivität und wachsender Marktkapitalisierung. So ließ beispielsweise die strategische Akquisitionspolitik der UniCredit das Unternehmen im Ranking der größten Banken Europas auf Basis der Marktkapitalisierung innerhalb von nur drei Jahren von Platz 29 auf Platz vier vorrücken. Die aktuelle Kreditkrise bewirkt, dass künftig weitere, auch größere Finanzdienstleister zum Verkauf stehen werden und sich auch das Risiko weiterer gescheiterter Mergers erhöht. „Banken mit viel Liquidität haben zurzeit gute Gründe, M&A-Aktivitäten in ihre Strategien einzubauen. Durch Übernahmen erhalten sie Zugang zu den neuen Wachstumsmärkten oder können Konsolidierungsprozesse aktiv gestalten. Durch Abspaltung von Randaktivitäten können sie sich stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren“, so Dr. Gerrit Seidel, Managing Director and Global Head der Financial Services Practices bei Arthur D. Little. „Doch angesichts der hohen Misserfolgsquote bei Fusionen werden Banken ohne starken Fokus auf Post-Merger-Integration stagnieren oder sogar an Marktwert verlieren“, ergänzt Michael Ungerath, Director Strategy & Organization Practice.” M&A-Zehnkampf
Der Bericht skizziert einen Zehnstufenansatz, mit dem Finanzdienstleister Post-Merger-Integrationsprozesse sowohl während als auch nach der Finanzkrise erfolgreich managen können. Die Empfehlung an die Banken lautet, eine Vorgehensweise zu wählen, die sowohl die harten als auch die weichen Faktoren berücksichtigt. Der “M&A-Zehnkampf” zeigt Finanzdienstleistern den Weg, wie sie die Herausforderungen einer Integration bestens meistern können, indem sie folgende zehn Punkte berücksichtigen:

  1. Eine klare Strategie verfolgen
  2. Den richtigen Partner auswählen
  3. Die Phase vor der Unterzeichnung (Pre-Closing) aktiv nutzen
  4. Integrationsansatz und –geschwindigkeit individuell anpassen
  5. Wesentliche Unternehmensentscheidungen zu Beginn treffen
  6. Die besten Ressourcen einsetzen
  7. Das Tagesgeschäft nicht aus dem Auge verlieren
  8. Synergienrealisierung bis in die Ergebnisrechnung verfolgen
  9. Kommunizieren
  10. Auf die kulturellen Unterschiede eingehen

Das Ziel des Arthur D. Little Zehn-Stufen-Leitfadens ist es, alle Faktoren zu identifizieren, die für eine erfolgreiche organisatorische und kulturelle Integration relevant sind. Das Fazit lautet: Vor dem Hintergrund der durch die Kreditkrise erzwungenen Konsolidierungsprozesse sowie den Chancen, durch Übernahmen den Zugang zu neuen Märkten zu gewinnen, ist das Thema Post-Merger-Integration für Banken geradezu überlebenswichtig.